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Kleinere Schriften und Briefe von R. M. Nebst Mitteilungen aus seinem Leben. Herausgegeben von J. J. Weyrauch. Mit Abbildungen. (German) JFM 24.0022.03

Stuttgart. J. G. Cotta’sche Buchhdl. Nachf. XVI + 503 S. \(8^{\circ}\) (1893).
Siehe auch JFM 24.0022.02. Die von Julius Robert Mayer 1874 besorgte zweite Auflage der “Mechanik der Wärme” ist durch zwei kleine Aufsätze vermehrt worden, die von ihm nach 1874 veröffentlicht sind: “Die Torricelli’sche Leere” und “Ueber Auslösung”. Da ferner die 1874 berücksichtigten Abhandlungen einige Streichungen gegen die ursprüngliche Fassung derselben zeigen, so wurden die betreffenden Ergänzungen in den Anmerkungen gegeben, die am Schlusse der einzelnen Aufsätze stehen. Diese Anmerkungen des Herausgebers geben litterarische Nachweise, Erläuterungen, Hinweise auf ausführlichere Angaben und solche Ergänzungen, welche das von Mayer selbst Gegebene zu beleuchten geeignet sind. Der Mayer’sche Text ist ungeändert abgedruckt; überall jedoch wo die lebendige Kraft durch \(mc^2\) ausgewertet ist, wurde \(\tfrac 12\, mc^2\) in eckigen Klammern beigefügt. Für das Werk hat der Herausgeber einen eigentümlichen Rahmen geschaffen. Die einzelnen Aufsätze sind in chronologischer Reihenfolge geordnet, und jedem einzelnen sind diejenigen historischen und biographischen Mitteilungen voraufgeschickt, welche die Entstehung der Arbeit beleuchten. Auf diese Weise erscheint das Buch als eine Darstellung der wissenschaftlichen Lebensarbeit Robert Mayer’s; bald hat der erzählende Herausgeber das Wort, bald treten die klassischen Abhandlungen Mayer’s hervor als die unvergänglichen Denkmäler seiner Gedankenwerkstatt. Ein Bildnis Robert Mayer’s nach einem Daguerrotyp von 1842, eine Ansicht seines Denkmals zu Heilbronn und das Facsimile der ersten noch vorhandenen brieflichen Mitteilung Mayer’s, betreffend die von ihm auf der Reise nach Ostindien gewonnenen Anschauungn an Carl Baur vom 24. Juli 1841, sind schmückende Beigaben dieser neuen Ausgabe der Mechanik der Wärme.
Die kleineren Schriften und Briefe, welche der zweite Band bringt, sollen zur Ergänzung der Mechanik der Wärme dienen, im Vereine mit ihr die sämtlichen Arbeiten Mayer’s enthalten. Von den kleinen Schriften sind zu erwähnen: die Dissertation (1838) über das Santonin, das Tagebuch der Reise nach Ostindien (1840), die erste Fassung des ersten Aufsatzes aus Bd. I nach dem Manuscripte im Nachlasse von Poggendorff (1841), kleine Aufsätze aus den Jahren 1845 bis 1866, sechs Mitteilungen an die Pariser Akademie, von denen zwei (aus den Archiven dieser Akademie) noch nicht gedruckt waren, die vier anderen den Prioritätsstreit mit Joule betreffen, autobiographische Aufzeichnungen aus den Jahren 1863 bis 1877, Rezensionen, und kleinere Mitteilungen. Unter den Briefen beanspruchen das grösste wissenschaftliche Interesse der Briefwechsel mit Carl Baur und der mit Griesinger (letzterer schon 1889 von Preyer veröffentlicht), weniger bedeutsam ist schon der mit Gustav Reuschle. Für die Beurteilung des Menschen Robert Mayer sind wichtig und interessant die Familienbriefe und die vereinzelten Schreiben an einige Freunde. Zur Vervollständigung der Acten zu dem Lebensbilde Mayer’s hat der Herausgeber dann noch eine grössere Anzahl von Documenten aufgenommen, die sich auf entscheidende Ereignisse im Leben des Heilbronner Gelehrten beziehen, nach Mach “einer von den Einflüssen der Schule freien modernen Galilei’schen Natur”. Wir erwähnen die Beurteilungen der Schriften, den “Zwischenfall mit Seyffer” 1849-1850, der den verhängnisvollen Sprung aus dem Fenster zur Folge hatte, ferner Nachrichten über die Krankheit, in Folge deren er zu Göppingen und Winnendahl 16 Monate lang in Irrenanstalten verweilte, die Entstehung der falschen Todesnachricht 1854-1873, Auszeichnungen, die Naturforscherversammlung zu Innsbruck. Der Herausgeber will damit unter anderem die “Bildung von Legenden erschweren”, die sich bekanntlich um Mayer schon zu seinen Lebzeiten gerankt hatten. Das Titelbild ist nach einer Photographie des Vierundfünfzigjährigen von 1868 gefertigt; ausserdem ist eine Darstellung des Wohnhauses im Besitze der Familie beigegeben, wo alle Schriften Mayer’s entstanden sind (1841-1878). Den Schluss des Werkes bildet ein ausführliches Personen- und Sachregister.

Biographic References:

Mayer, Robert

Citations:

JFM 24.0022.02