×

Geschichte der Mathematik. II. Teil. Von Cartesius bis zur Wende des 18. Jahrhunderts. I. Hälfte. Arithmetik, Algebra Analysis. Bearbeitet unter Benutzung des Nachlasses von Dr. Anton von Braunmühl. (German) JFM 42.0001.01

Leipzig: G. J. Göschensche Verlagshandlung. VIII u. 251 S. \(8^\circ\). Mit 6 Figuren (Samml. Schubert LXIII) (1911).
Die bei der Anzeige des ersten Bandes (F. d. M. 39, 1, 1908, JFM 39.0001.01) ausgesprochene Hoffnung, daßdie durch den Tod A. v. Braunmühls in Frage gestellte Vollendung des nützlichen Werkes durch eine geeignete Kraft gesichert werden möchte, ist glücklich erfüllt worden. Von Eneström bei der Abfassung, von S. Günther und F. Müller bei der Korrektur unterstützt, hat der Verf. unter Benutzung des Nachlasses des betrauerten Münchener Historikers der Mathematik in nicht zu langer Zeit die erste Hälfte des zweiten Teils fertiggestellt. Das ziemlich große hinterlassene Manuskript enthielt, wie im Vorworte berichtet wird, mit einzelnen Lücken die Arithmetik, Algebra, Zahlentheorie, Infinitesimalrechnung und Differentialgleichungen. Es mußten sonach für den geplanten Teilband die Kapitel Kombinatorik und Wahrscheinlichkeitsrechnung, Differenzenrechnung und Interpolation, sowie Variationsrechnung vom Bearbeiter selbständig hinzugefügt werden. Aber auch bei den teilweise schon vor 1904 entstandenen anderen Kapiteln des nachgelassenen Manuskriptes mußte das inzwischen besonders in der Bibliotheca Mathematica angesammelte Material noch hineingearbeitet werden. Mit dem Verf. werden alle Mathematiker ihren Dank an Eneström aussprechen, daßer seine Kraft bei der Angabe der Quellen in uneigennützigster Weise zur Verfügung gestellt und damit eine möglichst große Zuverlässigkeit des Werks gesichert hat.
Im übrigen ist der Plan, der im voraus ja entworfen war, festgehalten worden. Die Darstellung erstreckt sich kapitelweise auf die einzelnen Gebiete. In jedem Kapitel sind also die Erscheinungen der ganzen Periode, auf die sich dieser Teil des Werks bezieht, vom Anfange bis zum Schlusse chronologisch besprochen. Das biographische Moment tritt ganz zurück, erst im Namenregister erscheinen Geburts- und Todesjahr der Mathematiker. Jeder einzelne ist in allen Kapiteln genannt, in denen Arbeiten von ihm zu erwähnen sind. – Ein Eingehen auf Einzelheiten ist hier nicht möglich. Doch möchte Ref. eine Bemerkung zu dem sehr nützlichen Literaturverzeichnis auf S. 237-243 nicht unterdrücken: In der Literatur zu Kap. VI. u. VII vermißt er aus dem Werke von F. Rosenberger: “Isaac Newton und seine physikalischen Prinzipien” die Anführung des III. Teils: “Die Entdeckung der Analysis des Unendlichen. Streit mit Leibniz.”
Inhaltsverzeichnis der 9. Kapitel: I. Arithmetik. II. Algebra. III. Zahlentheorie. IV. Kombinatorik und Wahrscheinlichkeitsrechnung. V. Die Vorgeschichte der Infinitesimalrechnung. VI. Die Entdeckung und erste Förderung der Infinitesimalrechnung. Die unendlichen Reihen. VII. Der systematische Ausbau der Infinitesimalrechnung und die Periode der formalen Entwicklung der Reihenlehre. VIII. Die Differentialgleichungen. IX. Variations- und Differenzenrechnung. Interpolation. – Während dem Teilbande ein Namenregister angehängt ist, wird das Sachregister für beide Teilbände erst am Schlusse des zweiten versprochen.

Citations:

JFM 39.0001.01