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Computers and information systems. 2nd ed. (English) Zbl 0709.68001

Redwood City, CA: The Benjamin/Cummings Publishing Company. xxix, 687 p. DM 84.00 (1989).
Das Buch ist für Lehrende und Lernende in gleicher Weise gedacht. Für beide Nutzergruppen werden spezifische Zusätze – genau für dieses Buch – empfohlen: Lehr- und Studienhinweise, Lehr- und Lernprogramme, overhead-Folien, Anwendersoftware (z.B. WordPerfect, dBASE III plus), Verwaltungssoftware zum Lernerkollektiv für Auswertungen durch den Lehrenden. Zur vollständigen Nutzung des Buches gehört also noch so allerlei.
Die fünf Teile des Buches umfassen insgesamt 18 Kapitel, deren pädagogisch-didaktische Durchdringung und Aufbereitung beachtenswert sein dürfte. Das Buch ist reich mit Illustrationen und Graphiken durchsetzt. Es wird mit farbigen Unterlegungen gearbeitet. Es gibt zahlreiche auflockernde Fallstudien. Jedes Kapitel beginnt mit einem Überblick und schließt mit einer Zusammenfassung, einer Liste wichtiger Begriffe, Kontrollfragen und einigen Übungsaufgaben (deren Lösung sicher in den erwähnten Materialien gefunden werden kann).
Der Einstieg ist das Nutzen von Anwendersoftware, warum nicht. Text-, Dateibearbeitung, Tabellenkalkulation lernt man schnell aber nicht sehr tiefgehend kennen. Das gilt für jedes Kapitel: Das Werkzeug für neue Berufe (55 S.), Gebrauch von Software (115 S.), Gebrauch von Hardware und Technik (180 S.), Computergestützte Informationssysteme (150 S.), Vorteile und Risiken des Informationszeitalters (60 S.). Die Seitenzahlen wurden als Maß der Wichtung angegeben, welche die Autoren den einzelnen Gebieten gaben. Von einem Theoriehintergrund der Informatik ist nirgends auch nur die Rede. Wichtige Anteile der Allgemeinbildung (Existenz prinzipiell oder auch nur praktisch mit Computern unlösbarer Probleme) werden nicht berührt. Als Beispiel diene das Kapitel über Programmiersprachen. Von der Maschinensprache kommen die Autoren über das Assemblerniveau zu COBOL. Sprachen wie PASCAL, ADA, PL/1 werden erwähnt. Über PROLOG finden sich 8 Zeilen und über LOGO sind es 10 mit völlig schiefer Aussage. Begriffe wie die Programmierparadigmen “funktional”, “logisch”, “objektorientiert” gibt es für die Autoren nicht. Nirgends findet man etwas darüber, wie eigentlich Compiler und Interpreter arbeiten, was eine Grammatik ist und in welchem Verhältnis Syntax und Semantik einer Programmiersprache stehen.
Ein Anhang A von immerhin 16 Seiten bietet einen lesenswerten Überblick zur Geschichte der Computer (nicht der Informatik), allerdings aus sehr eingeengter anglo-amerikanischer Sicht. Konrad Zuse wird gar nicht erwähnt, und der Bulgare Atanasoff tritt als Amerikaner auf.
Der Anhang B (85 S.(!)) bietet “Strukturiertes Programmieren in BASIC”, wodurch das geringe informatorische Kenntnisangebot des Buches eigentlich charakterisiert wird: Unterprogramme, Funktionen, Variable und Parameter werden nur fragmentarisch geboten. Aber in den Beispielen wird dem Lernenden suggeriert, er sei mit dem vermittelten Wissen ausgerüstet genug, um programmierender Investberater eines 100-Mill.-Dollar-Unternehmens zu sein.
Schließlich endet das Buch mit einem recht ausführlichen und kommentierten Sachwortverzeichnis.
Reviewer: Immo O. Kerner

MSC:

68-01 Introductory exposition (textbooks, tutorial papers, etc.) pertaining to computer science
68N99 Theory of software
68P99 Theory of data

Software:

COBOL; PL/I; dBase
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