Poser, Hans (ed.) Briefwechsel zwischen Carl Friedrich Gauß und Eberhard August Wilhelm von Zimmermann. Erläut. und hrsg. von Hans Poser. (Correspondence between C. F. Gauss and E. A. W. von Zimmermann. Commented and edited by H. Poser). (German) Zbl 0651.01012 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Mathematisch-Physikalische Klasse, 3. Folge, Nr. 39. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 94 S.; DM 28.00 (1987). Der vorliegende Briefwechsel enthält fünf Gaußbriefe aus den Jahren 1795 bis 1797, also aus der Studienzeit in Göttingen, einen Gaußbrief aus Gotha von 1803 sowie 39 Briefe des Lehrers von Gauß am Collegium Carolinum in Braunschweig, von Zimmermann, aus den Jahren 1803 bis 1815, dem Todesjahr Zimmermanns. Zimmermanns Einschätzung des 13- bis 14jährigen Gauß als künftiger Leibniz oder Newton war wesentlich für die persönliche Förderung von Gauß durch den 1806 im Kampf gegen Napoleon gefallenen Herzog von Braunschweig und damit für den gesamten Werdegang von Gauß. Während die Gaußbriefe aus der Göttinger Studienzeit Gauß’ Anliegen spiegeln, mit seinen zahlentheoretischen Entdeckungen, Vorarbeiten zu den Disquisitiones arithmeticae von 1801, Interesse bei deutschen Mathematikern zu finden, erwartete Zimmermann, der Gauß als väterlicher Ratgeber u.a. bei Berufs-, Berufungs- und Ehefragen sowie bei der Vermittlung von Verlegern behilflich war, von seinem Briefpartner Hilfe in verschiedener Form bei seinen vielfältigen geographischen Publikationsvorhaben. So hat Gauß Flächenbestimmungen der Vereinigten Staaten und von den Inseln im Pazifik für Zimmermann vorgenommen, wobei die edierten Briefe weder über die Projektion der verwendeten Karten noch über die Art der möglicherweise mechanischen Flächenbestimmung etwas aussagen. Das geradezu rührende, allerdings nahezu ausschließlich auf den Geographen Zimmermann konzentrierte Engagement des Herausgebers steht im umgekehrten Verhältnis zu seiner Vertrautheit mit heute üblichen Editionsstandards. Es ist sicher müßig, sich die Haare zu raufen über eigenartige Wertungen, unsägliche Lücken bei bio- bibliographischen Nachschlagwerken und bei Gaußbiographien sowie über die damit verbundene Vernachlässigung mathematikhistorischer Gesichtspunkte. So ist dem Herausgeber wohl entgangen, daß Gauß in seinem Brief vom 26. Mai 1796 über seine Beschäftigung mit dem quadratischen Reziprozitätsgesetz berichtete. Trotz dieser Unzulänglichkeiten kann man sich freuen über die in den Briefen enthaltene Fülle von Hintergrundinformationen aus der Etablierungsphase des Mathematikers und Astronomen Gauß. Bei der Erschließung dieser Informationen kann das als Personen- und Sachregister bezeichnete Personenregister mit Sachverweisen, die nicht alphabetisch geordnet sind, am Ende des Bändchens helfen. Reviewer: I.Schneider Cited in 2 Documents MSC: 01A70 Biographies, obituaries, personalia, bibliographies 01A50 History of mathematics in the 18th century 01A55 History of mathematics in the 19th century Keywords:number theory; geodesy Biographic References: Gauß, C. F.; von Zimmermann, E. A. W. PDFBibTeX XML